Die Aare ein Paradies für Biber

Die grosse Biberburg an der Aare
Die grosse Biberburg an der Aare
Peter Lakerveld ist bei Pro Natura der Biberexperte
Peter Lakerveld ist bei Pro Natura der Biberexperte

Wer unterhalb der Aumatt bei Hinterkappelen der Aare nach wandert, läuft, rennt, trifft unweigerlich auf ihre Spuren. Hier hat eine Biberfamilie ihren idealen Lebensraum gefunden.

 

Nah am Wasser, das träge dahin fliesst, liegt der Bau, ein Haufen Äste sorgsam zusammengetragen, mit Schlamm befestigt. Der Eingang zum Heim der Familie Biber, mit insgesamt gut 5-6 Mitgliedern, liegt verborgen im Wasser, davor ein weiterer Haufen von Ästen, der Vorrat für den Winter. Die Biber sieht man weit und breit nicht, weil sie nachtaktiv sind und ihre Höhle erst bei der Dämmerung verlassen. Dagegen sind die Spuren dieses Nagers überall sichtbar, abgenagte Hölzer und Stämme, denn sie lieben besonders die Rinde. Und auffällig die angefressenen Bäume, die bald fallen. Denn der Biber ist ein Meister im Fällen von Bäumen, vor allem Weiden und Pappen sind seine bevorzugte Nahrung. Auffällig sind die Wege, die er im Lauf der Jahre angelegt hat. Sie führen über den Weg ins Gehölz, wo er seine Nahrung findet. Auch gräbt er kleine Kanäle, um vom Wasser direkt aufs Land zu kommen.

 

3000 Biber in der Schweiz

 

Der Biber habe sich etabliert, sagt Peter Lakerveld, der bei der Pro Natura als Biberexperte fungiert. Der 50-jährige ist Geschäftsleiter der Aktion „Hallo. Biber. Mittelland“, die es bereits seit 9 Jahren gibt. „Die Verbreitung im Mittelland und in der Schweiz generell ist enorm“ stellt Lakerveld fest. Zwischen1950 und 1970 habe man den Biber in der Westschweiz und im Kanton Aargau neu angesiedelt. ( 140 Tiere). Heute zähle man in der ganzen Schweiz 3000 Exemplare dieser Nager, im Mitteland, also in den Kantonen Bern und Solothurn rund 1000 Tiere. Lakerveld,  Forstingenieur ETH und Biologe der Uni Bern, kümmert sich hauptberuflich um den Biber, berät Privatleute und Gemeinden, hält Vorträge, macht Exkursionen für Schulklassen und sieht sich als Anwalt der Biber. „Denn“, sagt der Experte, "es gibt immer wieder Konflikte, die man einvernehmlich lösen will“. Mit dem Projekt „Hallo Biber“ kämpft die Pro Natura für mehr Akzeptanz für die Rückkehr in ihre natürlichen Lebensräume. „Unser Ziel ist es, natürliche und naturnahe Gewässerlebensräume wieder herzustellen“ , sagte Peter Lakerveld, denn im Biberrevier sei die Artenvielfalt besonders hoch. Der Biber sei eine Schlüsselart für die Biodiversität, die Vielfalt des Lebens. So ist der Biberspezialist viel in Sachen Biber unterwegs und vermittelt auch in Konflikten oder überwacht und leitet Revitalisierungsprojekte. An der Aare im Bereich des Wohlensees, wo mittlerweile gut 5 Biberreviere zu finden sind, gebe es praktisch keine Probleme, erklärt er, die Leute hätten sich inzwischen an den Biber gewöhnt, und er baue hier keine Dämme, welche oft Stein des Anstosses seien. Text/Bilder: Urs  J. Huber

 

Weitere Infos: Hallo Biber. Mittelland

c/o Pro Natura Schwarzenburgstr. 11, 3007 Bern

Tel. 031 352 6600 Mobile 079 708 04 90

www.hallobiber.ch/mittelland

Mail: mittelland@hallobiber.ch

 

 

 

Biberspuren an der Aare